Das Freitagsgedicht (24)

Flashmob



auf dem alexanderplatz stehend / mit aller kraft / vorbeikommenden / peace will come / ins gesicht singen / bis auch sie es schmettern / mitkommen zum bundestag / immer mehr / möcht ich / schließen sich an / können nicht anders / die wachleute zücken / ein liederbuch und / stimmen ein / der chor der abgeordneten tönt / panzer zu pflugscharen /

auf dem alexanderplatz stehend / mit aller kraft / vorbeikommenden / peace will come / ins gesicht singen / bis der wachdienst / vom kaufhof / die gepanzerten schützer unserer ordnung ruft / ich werde gesalzen und / vor allem gepfeffert / in ihre wanne geworfen / gelangweilte blicke / sehen mich schon dort / wo ich / wohl hingehöre 

Die spanisch-deutsche Schildkröte hat ihr Ei gelegt:

Herausgekommen ist erst einmal nur der deutsche Teil. Schade. Diesmal gab es nur eine Begegnung eines Teils der deutschen Autoren, die jeweils eines ihrer Gedichte in spanischem Klang hörten. Im Mai geht es weiter. Die Anthologie soll auf der Buchmesse in Mexiko im November vorgestellt werden ...

Einladung für Mittwoch

Zeit zum Eierlegen!
Die erste Lesung dieses Jahr!
Und gleich etwas Internationales!
Wenn ich es richtig verstanden habe - mir kommt aus gutem Grund alles irgendwie spanisch vor - erscheint das Buch "Entre Ceibas y Tilos"("Zwischen Ceibas und Linden") noch in diesem Jahr in Mexiko. Beteiligt sind 15 deutschsprachige Autoren. Und die Vorstellung leitet der Dichte und Übersetzer  José Pablo Quevedo.
Diese Dichterbegegnung Lateinamerika-Berli­n 2012
findet am 25 Januar; 18.00 Uhr, in der Buergerinitiative, Neustrelitzer Strasse 63, 13055 Berlin statt. Meine Gedichte habe ich geübt ... aber ich lese sie nur auf deutsch ...

Das Freitagsgedicht (23)

Der Vierte

Die drei Affen
knüpfen den Strick selbst,
an dem sie hängen werden.

Ich sehe die Schlinge, die meinem Hals gilt.
Ich höre meine letzten Sekunden.
Ich rufe um Hilfe, aber wer hört mich.

Ich balle die Fäuste.
Diesmal, weiß ich,
reißt der Strick
nicht.

Das Freitagsgedicht (22)

Vision?

Nach dem letzten Krieg,
dem ohne Nummer,
vereinen wir uns
zu freiheitlich-leukämischen Tänzen.

Wenn
in ferneren Halbwertzeiten
außerirdische Geigerzähler
Spuren versunkener Kulturen suchen,
leuchten unsere Knochen
ihrem Knacken entgegen.

Das Freitagsgedicht (21)

Memories

Meine Finger
strichen mit warmem Öl
über deine Haut.
Die wird sich
noch an mich erinnern,
wenn du
mich längst
vergessen hast.

Du
wecktest Worte
in mir.
Die werden
noch an dich erinnern,
wenn ich
dich längst
vergessen habe.

Beim Finden
in blauen Stunden
versichern wir einander,
wir vergessen uns nie.

Zwischenstand zum Diskutieren (noch kein Freitagsgedicht ...)

Auf dem Weg zum großen Frieden

Die Nase
hält voll Optimismus
die Luft,
die ich in meine Lunge lasse,
für sauber.
Dabei besucht mich gerade
ein aus dem fernen Libyen
angereistes
panzerbrechendes Isotop.

Habe unterwegs
alle meine Brüder verloren,
erklärt es
meinen weißen Blutkörperchen.
Mitleidig trösten die es:
Bald schon treffen dich
aus dem nächsten Krieg
neue nach Asyl Suchende
auch in diesen
Bahnen.
Dann werden wir uns alle
zu freiheitlich-leukämischen Tänzen
vereinen.

Wenn in fernen Halbwertzeiten
außerirdische Geigerzähler
Spuren vergangener Kulturen suchen,
werden meine Knochen
ihrem Knacken entgegen leuchten.

Memories

Weil ich sie
einrieb mit warmem Öl
wird sich deine Haut
noch an mich erinnern,
wenn du mich
längst vergessen hast.

Weil du
Worte in mir pflanztest,
die zum Baum wuchsen,
werde ich ein geschriebenes Buch sein,
dessen Seiten sich
noch an dich erinnern,
wenn du mich
längst vergessen hast.

Noch putzt du
die durchsichtigen
blauen Stunden
und sagst,
du vergisst mich nie.

Weihnachtsfeier ...

Nein, ich greif nicht nach vorn. Soeben kamen nun doch noch drei Fotos vom 10.12.2011 in Potsdam.
Sie beweisen, dass man die Hoffnung eben nicht aufgeben darf. Allerdings ... hatte ich gar nicht gesagt, dass ich nur die Bilder wollte, auf denen ich aktiv drauf bin ...: