Grüßeritis

Als ich erstmals von der süddeutschen Art, sich mit "Grüß Gott" zu grüßen, schwankte ich: War das nun Größenwahn, dem Höchsten besonders nahe zu stehen, oder Boshaftigkeit seinen Mitmenschen gegenüber? Sinnvoll wäre so ein Gruß eigentlich nur, wenn man dem anderen einen früheren Tod als sich selbst bescheinigte. Der müsste dem Hirten der entfleischten Seelen dann einen Gruß bestellen, dass man auch noch kommen wolle. Das Makabre daran ist allerdings die Wechselseitigkeit ...
Heute weiß ich, dass die Leute da unten das nicht böse meinen. Wahrscheinlich wohl eher im Sinn von "Die Besten holt er sich zuerst ...

2 Kommentare:

  1. Ich nehme an, mit meinem Kommentar, die wahre Bedeutung von "Grüß Gott" betreffend, renne ich eigentlich offene Türen ein? Klar, hier in der norddeutschen Tiefebene machen wir uns meist den Spaß, auf einen derartigen Gruß mit "mache ich, wenn ich ihn treffe" oder "so hoch wollte ich heute gar nicht hinaus" zu antworten, aber im Grunde ist "Grüß Gott" ja eine Abkürzung von "Es grüße dich Gott" - im Sinne von "es segne dich Gott". Also eigentlich für gläubige Menschen ein sehr schöner Gruß...

    In diesem Sinne: Grüß Gott, Slov.

    LG
    Gunda

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  2. Grins: Womit bewiesen wäre, dass es "Schlampigkeiten" im Gebrauch der Sprache schon in vergangenen Jahrhunderten gegeben hat. "Schlampigkeit in mindestens doppeltem Sinn: Als Verkürzung dessen, was man eigentlich sagen will (im Gegensatz z. B. zu "Schalom") und zum anderen als Unterstellung, der Gegenüber gehört dazu ...

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