Von den Träumern
Es
lebten einst drei Träumer
in
einer fernen Welt
des
vorgestellten Reichtums
an
virtuellem Geld.
***
Der
erste ging geschäftig
des
Tages Pflichten nach.
Er
hatt´so viel vergessen,
längst
lag er hälftig brach.
Doch
ging er abends schlafen
dann
lauerte ein Traum
mit
albig schwerem Drucke
von
früh gefälltem Baum.
Der
Träumer hofft´ am Tage,
ihn
quält die Hektik nicht,
und
fühlt´ den Druck der Pflichten
zur
Nacht als Baumgewicht.
Der
Träumer flieht die Nächte,
der
Träumer hasst den Tag,
weil
er sie alle beide
so
ganz und gar nicht mag.
Es
steckt in jedem Tage
die
Nacht und auch der Tag.
Das
lässt sich nicht verändern,
selbst,
wenn man es nicht mag.
***
Der
zweite Träumer aber
erträumt
in jeder Nacht,
wie
schön für ihn der Tag wär,
was
er dort hätt vollbracht.
Und
jeder Morgen sagt ihm,
bald
ist der Tag vorbei,
bald
darfst du wieder träumen,
bald
bist du wieder frei.
Den
Tag zu überstehen
ist
ihm sein höchster Sinn.
So
gehen seine Jahre
als
Traumnachtreihe hin.
Er
will die geldnen Zahlen
im
Lichte überstehn,
kann
er danach im Dunklen
was
traumhaft Schönes sehn.
Es
steckt in jedem Tage
die
Nacht und auch der Tag.
Das
lässt sich nicht verändern,
selbst,
wenn man es nicht mag.
***
Der
dritte Träumer aber
pflückt
seinen guten Traum
zur
Nacht als roten Apfel
am
Tag vom Apfelbaum.
Er
will die Träume leben,
die
er sich ausgewählt,
an
Stelle leeren Geldes
fragt
er, was wirklich zählt.
Er
träumt in seinem Schaffen,
er
schafft in seinem Traum,
er
sieht vor lauter Träumen
die
Albtraumzeiten kaum.
Die
wollen ihn umfangen
mit
einem Strick von Angst.
„Dir
Träumer fehlt das Kleine,
um
das du täglich bangst.
Es
steckt in jedem Tage
die
Nacht und auch der Tag.
Das
wird auch nicht verändern,
wer
es wohl ändern mag.“
***
Die
drei verletzten Träumer
sie
trafen sich am Tisch.
Zwei
waren ziemlich müde,
der
dritte schien noch frisch.
Der
hat ein Lied gesungen:
„Singt
Träume in die Welt,
damit
sie tags und nächtens
uns
richtig gut gefällt.“
Ihr
denkt, ich sei der Träumer
am
Tisch mit Nummer vier?
Wir
hätten uns geeinigt
bei
Rotwein, Cognac, Bier?
Ich
muss euch da enttäuschen:
Es
stand ein jeder auf,
mit
seinen eignen Träumen,
die
Welt nahm ihren Lauf.
Die
Träumer sind am Sterben,
so
langsam, nach und nach.
Die
Welt des Virtuellen
wird
leer und taub und brach.
***
Kommt,
gehen wir zum Tischler
mit
einem Auftrag hin:
Mach
uns ein Bett für Riesen
mit
Platz zum Träumen drin!
Bringt
her die Schaummatratzen!
bringt
her ein grenzenloses Zelt!
wir
wollen träumend bauen
die
geldlos schöne Welt!
Kommt
alle rein, ihr Träumer,
solang
es euch noch gibt!
Kommt,
träumen wir zusammen,
wie
man sich alblos liebt!
Es
steckt in jedem Tage
die
Nacht und auch der Tag.
Doch
kann man sie gestalten,
bis
man sie beide mag.
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