Innig
arme überall
vergeblich
die schreie
um hilfe
mir schwinden
die sinne
in den augen
des kraken
sehe ich
als letztes
das leuchten
der liebe
Das Freitagsgedicht (40)
2 Kandidaten ...
Irrsinn
Ich
bin die Menschheit und bin krank.
Das
kann ich deutlich spüren.
Drum
muss der nächste Weg mich wohl
zu
einem Doktor führen.
Doch
hab ich eines nicht bedacht
bei
meiner Geistesschwäche:
Der
ist ja selber nur ein Mensch,
zu
dem ich leidend spreche.
Sein
Sado-Masochist-Gesicht
ergrinst
in aller Schnelle:
„Dann
zieh mal schnell die Hosen aus!
Ich
weiß die rechte Stelle.“
Schon
bin ich richtig krumm gemacht,
weg
ist der gerade Rücken.
„Den
Hintern kräftig hochgestreckt!“
Ich
muss mich wehrlos bücken.
Dann
braust des Irren Medizin
im
riesigen Klistiere
in
meines Darmes dunkles Reich
ich
fall auf alle Viere.
Es
scheint, was mir dort eingespritzt,
war
meiner Krankheit Wesen.
Der
Arzt er meint satanisch nur:
„Daran
sollst du genesen.“
Fiskalpakt,
Dollar, ESM ...
wie
soll ich mirs verbeißen.
Die
Därme spielen längst verrückt,
wann
darf ich endlich scheißen.
Wodurch
wurd´ ich so endlos krank?
Ich
kann es noch nicht glauben:
Geld
macht die Umwelt mir kaputt,
will
mir die Zukunft rauben.
Vielleicht
ist es noch nicht zu spät,
um
selbst mich zu kurieren.
Ich
halte mich dann künftig fern
von
allen Geld-Klistieren.
War
ich nicht einst naturgesund
kein
Geld in Darm und Munde?
Wär
nicht die Dauerkrankheit weg
nach
der Toilettenstunde?
Ich
kotz und scheiß es alles aus,
das
Kapital, welch Kübel!
und
komme putzfidel heraus …
Vorbei
ist alles Übel.
Innig
überall
arme
vergeblich
schreie
um
hilfe
mir
schwinden
die
sinne
in
den augen
des
kraken
sehe
ich noch
das
leuchten
der
liebe
Das Freitagsgedicht (39)
Von den Träumern
Es
lebten einst drei Träumer
in
einer fernen Welt
des
vorgestellten Reichtums
an
virtuellem Geld.
***
Der
erste ging geschäftig
des
Tages Pflichten nach.
Er
hatt´so viel vergessen,
längst
lag er hälftig brach.
Doch
ging er abends schlafen
dann
lauerte ein Traum
mit
albig schwerem Drucke
von
früh gefälltem Baum.
Der
Träumer hofft´ am Tage,
ihn
quält die Hektik nicht,
und
fühlt´ den Druck der Pflichten
zur
Nacht als Baumgewicht.
Der
Träumer flieht die Nächte,
der
Träumer hasst den Tag,
weil
er sie alle beide
so
ganz und gar nicht mag.
Es
steckt in jedem Tage
die
Nacht und auch der Tag.
Das
lässt sich nicht verändern,
selbst,
wenn man es nicht mag.
***
Der
zweite Träumer aber
erträumt
in jeder Nacht,
wie
schön für ihn der Tag wär,
was
er dort hätt vollbracht.
Und
jeder Morgen sagt ihm,
bald
ist der Tag vorbei,
bald
darfst du wieder träumen,
bald
bist du wieder frei.
Den
Tag zu überstehen
ist
ihm sein höchster Sinn.
So
gehen seine Jahre
als
Traumnachtreihe hin.
Er
will die geldnen Zahlen
im
Lichte überstehn,
kann
er danach im Dunklen
was
traumhaft Schönes sehn.
Es
steckt in jedem Tage
die
Nacht und auch der Tag.
Das
lässt sich nicht verändern,
selbst,
wenn man es nicht mag.
***
Der
dritte Träumer aber
pflückt
seinen guten Traum
zur
Nacht als roten Apfel
am
Tag vom Apfelbaum.
Er
will die Träume leben,
die
er sich ausgewählt,
an
Stelle leeren Geldes
fragt
er, was wirklich zählt.
Er
träumt in seinem Schaffen,
er
schafft in seinem Traum,
er
sieht vor lauter Träumen
die
Albtraumzeiten kaum.
Die
wollen ihn umfangen
mit
einem Strick von Angst.
„Dir
Träumer fehlt das Kleine,
um
das du täglich bangst.
Es
steckt in jedem Tage
die
Nacht und auch der Tag.
Das
wird auch nicht verändern,
wer
es wohl ändern mag.“
***
Die
drei verletzten Träumer
sie
trafen sich am Tisch.
Zwei
waren ziemlich müde,
der
dritte schien noch frisch.
Der
hat ein Lied gesungen:
„Singt
Träume in die Welt,
damit
sie tags und nächtens
uns
richtig gut gefällt.“
Ihr
denkt, ich sei der Träumer
am
Tisch mit Nummer vier?
Wir
hätten uns geeinigt
bei
Rotwein, Cognac, Bier?
Ich
muss euch da enttäuschen:
Es
stand ein jeder auf,
mit
seinen eignen Träumen,
die
Welt nahm ihren Lauf.
Die
Träumer sind am Sterben,
so
langsam, nach und nach.
Die
Welt des Virtuellen
wird
leer und taub und brach.
***
Kommt,
gehen wir zum Tischler
mit
einem Auftrag hin:
Mach
uns ein Bett für Riesen
mit
Platz zum Träumen drin!
Bringt
her die Schaummatratzen!
bringt
her ein grenzenloses Zelt!
wir
wollen träumend bauen
die
geldlos schöne Welt!
Kommt
alle rein, ihr Träumer,
solang
es euch noch gibt!
Kommt,
träumen wir zusammen,
wie
man sich alblos liebt!
Es
steckt in jedem Tage
die
Nacht und auch der Tag.
Doch
kann man sie gestalten,
bis
man sie beide mag.
Kandidat für FAK , Arbeitsstand ...
Die Ballade von den Träumern
Es lebten einst drei Träumer
in einer fernen Welt
des angehäuften Reichtums
an virtuellem Geld.
***
Der erste ging geschäftig
des Tages Pflichten nach.
Er hatt´so viel vergessen,
längst lag er hälftig brach.
Doch ging er abends schlafen
dann lauerte ein Traum
mit albig schwerem Drucke
von früh gefälltem Baum.
Der Träumer hofft´ am Tage,
ihn quält die Hektik nicht,
und fühlt´ den Druck der Pflichten
zur Nacht als Baumgewicht.
Der Träumer flieht den Nächten,
der Träumer hasst den Tag,
weil er sie alle beide
so herzlich wenig mag.
Es steckt in jedem Tage
die Nacht und auch der Tag.
Das lässt sich nicht verändern,
selbst, wenn man es nicht mag.
***
Der zweite Träumer aber
erträumt in jeder Nacht,
wie schön für ihn der Tag wär,
was er dort hätt vollbracht.
Und jeder Morgen sagt ihm,
bald ist der Tag vorbei,
bald darfst du wieder träumen,
bald bist du wieder frei.
Den Tag zu überstehen
ist ihm sein höchster Sinn.
So gehen seine Jahre
als Nacht voll Träume hin.
Er will die geldnen Zahlen
im Lichte überstehn,
kann er danach im Dunklen
was traumhaft Schönes sehn.
Es steckt in jedem Tage
die Nacht und auch der Tag.
Das lässt sich nicht verändern,
selbst, wenn man es nicht mag.
***
Der dritte Träumer aber
pflückt seinen guten Traum
zur Nacht als roten Apfel
am Tag vom Apfelbaum.
Er will die Träume leben,
die er sich ausgewählt,
an Stelle leeren Geldes
fragt er, was wirklich zählt.
Er träumt in seinem Schaffen,
er schafft in seinem Traum,
er sieht vor lauter Träumen
die Albtraumzeiten kaum.
Die wollen ihn umfangen
mit einem Strick von Angst.
„Dir Träumer fehlt das Kleine,
um das du täglich bangst.
Es steckt in jedem Tage
die Nacht und auch der Tag.
Das wird auch nicht verändern,
wer es wohl ändern mag.“
***
Die drei verletzten Träumer
sie trafen sich am Tisch.
Zwei waren ziemlich müde,
der dritte schien noch frisch.
Der hat ein Lied gesungen:
„Singt Träume in die Welt,
damit sie tags und nächtens
uns richtig gut gefällt.“
Ihr denkt, ich sei der Träumer
am Tisch mit Nummer vier?
Wir hätten uns geeinigt
bei Rotwein, Cognac, Bier?
Ich muss euch da enttäuschen:
Es stand ein jeder auf,
mit seinen eignen Träumen,
die Welt nahm ihren Lauf.
Die Träumer sind am Sterben,
so langsam, nach und nach.
Die Welt des Virtuellen
wird leer und taub und brach.
***
Kommt, gehen wir zum Tischler
mit einem Auftrag hin:
Bau uns ein Bett für Riesen
mit Platz zum Träumen drin!
Bringt her die Schaummatratzen!
bringt her die Federwelt!
wir wollen träumend bauen
die geldlos schöne Welt!
Kommt alle rein, ihr Träumer,
solang es euch noch gibt!
Kommt, träumen wir zusammen,
wie man sich alblos liebt!
Es steckt in jedem Tage
die Nacht und auch der Tag.
Doch kann man sie gestalten,
bis man sie beide mag.
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