... aus aktuellem anlass ...


In einem spiegelkabinett
steht ganz adrett
und einsam er,
der redakteur,
und leidet unter großer qual,
weil gerade ihm sein chef befahl:
das dumme volk, das das nicht weiß,
braucht schleunigst einen topbeweis,
dass gauckelchen der beste ist
dem aus der hand es kniend frisst
und den es liebt
wie´s auf der welt das selten gibt.

Der redakteur der weiß genau,
hat mann noch grips und grips die frau,
würd man es tunlichst bleiben lassen,
solch beelzebub gar anzufassen.
von liebe ist da keine rede
bei denen, die nicht völlig blede.

Doch wahr ist wahr und chef ist chef
erlaubt mir nicht, dass ich laut kleff
was meinung wird in diesem land
ist das, was man geschrieben fand
in meinem geistentleerten blatt
weil geld es schon entschieden hat

Der redakteur sieht spiegel eins
ein gegenwort bekommt er keins,
sieht spiegel über, neben sich
und alle sind gar einiglich:
das volk verlangt nach solchen gaben
es will den gauck zum vor-bild haben

In einem spiegelkabinett
steht ganz adrett
und einsam er,
der redakteur,
und hat nun endlich klar erkannt:
den gauckel-vormund braucht das land

Millionär ...

Das ist nun doch etwas nicht Alltägliches: Das Wort-Kultur-Blog wird aller Voraussicht nach in den nächsten Stunden zum 1 000 000. Mal angeklickt. Noch nicht so viele Besucher (grins), aber Klicks eben. Also auf die Tische mit dem virtuellen Schampus!!! Zur Feier des Tages erinnere ich an eines meiner absoluten Lieblingsbücher ... selbst, wenn der Text nicht als "Rezension" durchgehen sollte ...

Das Freitagsgedicht (25)

Von der Relativitätstheorie

Gehen wir nebeneinander
vergeht uns die Zeit
gleich schnell


Flög ich raketenschnell
altertest du
von mir weg


Flög ich schneller
als das Licht
könnte ich
bei deiner Geburt helfen
das ginge nicht
heißt es


Du sagst
ich sei
wie das Licht
für dich
Trotzdem gehe ich
gleich langsam
neben dir her