Kleines Tagebuch (1)

Dumme Überlegung. Kann mir jemand raten?
Der Entwurf, nein, die xte Fassung von "Die sieben Kugeln" ist geschrieben. Nun ist es als EIN Manuskript beinahe zu lang, ein richtiger Wälzer. Sollte ich es teilen?
Zuerst hatte ich vier Teile: Nach dem "Vorwort" "Stochern im Dunklen", weil sowohl die Beteiligten als auch die Leser nur Vermutungen anstellen können, was eigentlich Sache ist. Nichts ist entschieden. Diesen Teil habe ich inzwischen zusammen gefasst zu "Die Sikroben", da diese Erscheinung das Bestimmende ist. Da es im bisherigen 2. Teil noch eine Weile um den Umgang mit denen geht, wird der bisherige 1. Teil länger.
Zum bisherigen 2. Teil "Der Wettlauf", also dem Beginn der Jagd nach den Kugeln, kommt der bisherige 3. Teil "Der Turmbau zu Sternekop" hinzu - gemeinsam also als 2. Teil "Testuden und Aerobolde", also die Freisetzung der letzten Fremdartigen bis zum gescheiterten Bauende.
Der frühere 4. Teil wäre nun der im Augenblick kürzeste Teil, nun "Homo Sapiens" geheißen, sozusagen der Mensch als fremdartiges Wesen.
Kann man die drei Teile für sich lesen? Müssen sie ein Buch sein?
Wenn ich alles weiter bearbeite ... was wächst, was schrumpft?

In der Ich-Form schreiben …(2)

Blieb Marie.
Kann ich das? Einen Stil, der dieser Persönlichkeit, dieser überdrehten Jugendlichen entspräche, zu finden und durchzuhalten? Doch dann fiel mir eines auf: Sie erzählt ja nicht als Schülerin, sondern als etwa 26jährige. Da ist selbst ein Teil ihrer die Story voran treibende Unbekümmertheit verloren gegangen. Sie hat in den vorangegangenen zehn Jahren mehr durchgemacht und erlebt als 100 normale im ganzen Leben nicht. Und sie ist Marie geblieben … also ein Stück von der, die gegen ihre Lehrerin rebelliert. Sie kann also in etwa genau wiedergeben, was sie vor etwa 10 Jahren am Tisch bei Jens gesagt hat. In etwa … Ihr Stil muss aber philosophischer geworden sein als nur hingerotzt.
Marie hatte noch einen anderen Vorzug: Sie durfte in der Haupthandlungszeit unbekümmert handeln. Die echten Kugelbesitzer waren durch ihr Alter zu rationaler Vernunft verurteilt, konnten also nur unter der manipulierenden Wirkung der Kugeln Dinge tun, die „MAN“ nicht macht. Und so geradlinig hätten sie auch erzählen müssen. Marie durfte ich keinen Ausrutscher in die eine wie die andere Richtung verübeln: „Na und? Ist doch nichts passiert!“ wäre ihre Antwort.

In der Ich-Form schreiben …(1)


Im Fall des Romans (!) „Die sieben Kugeln“ war schon die Wahl der Perspektive ein Abenteuer für sich. Eigentlich wäre da nur der „auktoriale Erzähler“ in Frage gekommen. Schon des Inhalts wegen: Es waren Ereignisse zu erzählen, deren tatsächlicher Verlauf nicht zu rekonstruieren war. Die Personen waren auf Wegen umgekommen, die sich auch der Gerichtsmedizin entzogen. Ich Autor als „Gott“ weiß als einziger Zeuge alles. Ich weiß natürlich auch, was wann in wessen Kopf tatsächlich vorgeht. Wenn ich davon etwas verschweige, spiele ich mit den Lesern.
Mehr Spaß macht also, in die Rolle der Helden hinein zu schlüpfen. Eine Variante für diesen Roman wäre es gewesen, wie in „Kori ado Ko“ sich Kapitel-hauptpersonen auszusuchen und denen eine unsichtbare Kamera überzustülpen. Ich hätte auch jeden direkt als ein Ich erzählen lassen können. Allerdings wieder mit einem Schuss Gott, dem die Verstorbenen berichten.
Ich hätte auch die Gegenspieler erzählen lassen können – Petra auf der einen, Jens auf der anderen Seite. Daran hätte mich Petra besonders gereizt, ihr mindestens doppelter Sinneswandel. Allerdings stolperte ich dabei über einen Autorenbetrug: Da ja IMMER eine Ich-Geschichte aus der Perspektive erzählt, wo alles schon vorbei ist, hätte ich gerade Petra viel Gelegenheit geben müssen, sich von ihrem jeweiligen Tun zu distanzieren, es rechtfertigend zu erklären.

Ein Gedicht im Test: Zeitentenor

Ich träum´ die Welt mir gut und schön
ich träum dich mir zum Freund
Ich seh dich kalt vorüber gehen
und Menschen eingezäunt.
 
Ich möchte ein Caruso sein
der neuen guten Zeit
und steig in meine Wanne rein
Die ist dafür bereit.
 
Im Badeschaum sekundenlang
fühl ich mich richtig wohl
doch hört mich niemand – gottseidank
ich klinge viel zu hohl

Ein Gedicht im Test: vorm TOR

wir beide herzen das himmlische tor
nur du stehst dahinter
und ich steh davor
 
oder ist es vielleicht eher umgekehrt
und dir wird zu mir der zugang
verwehrt
 
wie richtig wir eine sache verstehen
hängt ab von dem punkt
von dem aus wir sie sehen
 
vielleicht ist das tor das im sonnenschein blitzt
der zugang zum ort
wo der teufel sitzt
 
und bin das nun ich oder bist es du
erfahren wir erst
ist das tor nicht mehr zu
 
den goldglanz zu putzen entscheidet es nicht
da sehn wir nur strahlen
das eigne gesicht
 
versuchen wir beide durchs tor zu gehen
und so wie wir sind zueieinander zu stehen
doch sage nicht wieder ich sei der tor
sonst komm ich nie mehr hinter mir selber hervor

Das Freitagsgedicht (4)

Wolkenweiches Weiß

Als Kind voller Vertrauen
schaute ich
den Wolken beim Spielen zu
Nicht Schäfchen allein
vom leisen Wind gehütet, gejagt
auch schwebende Schwanenfedern
schwanden dahin
 
Manchmal erschauderte ich
Sah da nicht
das Auge des Allwissenden
die Dummheiten
die zu tun mir
die Reue danach
kein Hindernis war?
 
Der Mann in mir
blickt heute
nicht mehr hinauf

Der Dichter in mir
sucht in der weißen Wolken Formen
verlorene Schafe und Schwäne

Das Kind in mir ruft:
Schau doch!
 
Es sieht nicht die Satelliten
doch die
sehen immer zu.

Sollen sich Andere streiten: Ich bin mit der einen Textvariante in den FAK gegangen, es sollte ein verändertes Gedicht herauskommen: dies hier fide ich verbessert ... ignoriert aber wesentliche Intentionen der Kritiker ...

Pitch dein Buch: Kori ado Ko (nun für den tatsächlichen Publikumswettbewerb)

Ich bin Slov ant Gali, ein Erdenbürger. Ich war mit fünf Raumfahrern auf Kori ado Ko, einer von Kalmarwesen beherrschten Welt. Wie diese verständigte ich mich direkt über Gedanken oder Zeichen auf der Haut. Ich bin mit ihnen in verschiedene fremde Gehirne eingedrungen, fragte: Was seid ihr für welche?
Ich habe mit Ela mitgefiebert, wie sie versuchte, die fremde Kultur zu verstehen und vor der Zerstörung zu retten. Ich war Kori und Menschen nahe, teilte ihre Sicht, während der Countdown zur Katastrophe lief. Ich amüsierte mich über Missverständnisse, wenn eigene Erfahrungen auf andersartige Welten übertragen wurden. Ich sah die Ereignisse jeweils mit den Augen meiner Helden: Menschen und Ko.
Nun bin ich wieder auf der Erde und möchte euch zeigen, dass man nicht menschlich ist, weil man Mensch ist, und etwas Fremdes nicht dadurch gut oder schlecht, weil man es nicht versteht. Testet ein Stück oder lest alles unter http://www.epidu.de/buch/872/ und fiebert mit!