XV. Cita de la poesia

Ein besonderes Vergnügen war die künstlerische Kommunikation mit Dichtern aus Lateinamerika im Rahmen der Cita de la poesia im letzten Jahr.

bisher unveröffentlicht: eines der tierischen "Prophezeiungen" ...

Konklave der Tiere
 
Einig,
sie brauchte endlich
einen Gott,
debattierte die Versammlung
aller Tiere
über dessen Bild.
Nachdem viele
die Edlen unter sich
vorgeschlagen,
erklärten die Hunde:
Aber
Gott sieht aus
wie ein Mensch.
Die Pferde
steigerten:
Wie ein Reiter.
Allein die Ratten
blieben dabei:
Gott sieht aus
wie eine Ratte.

Einmütig
lachten die anderen

Als es nach
der nächsten
Million Jahre
wieder Zeit war
für die Versammlung
aller Tiere,
sprachen die Ratten:
Gott sieht aus
wie eine Ratte.

Niemand war übrig
zu lachen.

Zu Grenzen zwischen "Science Fiction" und "Phantasy" ... (2)

Nehmen wir "Spinnereien" aus den eigenen Produkten:
Viel Spaß machte mir die Arbeit mit "Replikatoren". Im Prinzip wird dabei Energie in stoffliche Materie umgewandelt - dank einprogrammierter Matrizen in eine konkrete, beabsichtigte Formen. Es ist nicht meine "Erfindung". Die Zuspitzung liegt ja im Prinzip des "Beamens", was einen solchen Vorgang sogar in beide Richtungen voraussetzt. Wie kompliziert Anlagen sein müssten, einen solchen Vorgang technisch zu realisieren, kann heute niemand ernsthaft voraussagen. Allerdings ist die technische MÖGLICHKEIT gegeben, weil solche Abläufe sich in der Natur unter bestimmten Bedingungen auch zeigen. (Allerdings mit solchen Energiequanten, dass eine "Replikation" von Leben damit noch nicht begründet werden kann.)
Ähnlich ist es mit einer "Reise" durch ein Wurmloch. Dessen Existenz wird z.Zt. erst allein theoretisch unterstellt. Die Möglichkeit der praktischen Ausnutzung erscheint gering - ist aber nicht bedingungslos auszuschließen.
Schwieriger wäre die Unterstellung einer biologischen Kompatibilität von Menschen mit unter fremden Bedingungen gebildeten Menschen ähnlichen intelligenten Spezies. Hier kann ich mich nur hinter der Behauptung verstecken, dass trotz der geringen Wahrscheinlichkeit kein Gegenbeweis möglich ist, warum sich nicht außerhalb unseres Universums etwas entwickeln sollte, das einer "Rasse" Mensch gleich käme ...
Und wie fremde Intelligenzen beschaffen sein können, ob es auch Intelligenz gibt, die von einem Schwarm Körper getragen werden kann (z. B. dann auch kleinen Lebewesen wie Ameisen eigen sein könnte) wird seit den Fortschritten der Computertechnologien wieder neu diskutiert.
Natürlich ist die Ausstattung des Raumschiffs ein wenig utopisch. Sie geht aber nicht über Vorstellungen anderer realistischer utopischer Autoren hinaus. Vielleicht habe ich es mir bei der Kryotechnik etwas einfach gemacht.

Zu Grenzen zwischen "Science Fiction" und "Phantasy" ...

Vorweg: Ich kann mich nicht ganz entscheiden, ob ich mich als Autor von "utopischer Literatur" oder "Science Fiction" betrachten soll. Mit utopischer Literatur meine ich hier Gesellschaftsentwürfe, abenteuerliche Geschichten, die das Zusammenleben der Menschen in die Zukunft fortschreiben. Diese "Abgrenzung" ergibt sich aber nur durch die Überschwemmung mit Trivial-SciFi, die sich auf Weltraumkriegsbilder konzentriert.
Methodisch klarer ist der Unterschied zur "Phantasy"-Literatur. Er ist besonders wichtig, weil in vielen Buchregalen die beiden Bereiche vermischt werden.
Gemeinsam haben beide Literaturen, dass etwas als gegeben gesetzt / vorausgesetzt wird, was es in unserer realen Welt nicht gibt. Phantasy-Literatur setzt sich bewusst über unser Wissen hinweg, dass es etwas nicht gibt und auch nicht geben kann. Insofern wäre solch Literatur eine moderne Märchenvariante mit Zauberern, Elfen usw. Sie kann dabei aber auch mit einer SciFi-Welt vermengt werden. Eigentlich muss jedem vernünftig denkenden Menschen klar sein, dass in einer beliebten Serie erfundene "Laserschwerter" technischer Unsinn sind, der aus mehreren Gründen in dieser Form in keiner Zukunft zu erwarten ist.
Womit die weiteste "Definition" von "Science Fiction" vorbereitet wäre: In diese Literatur fällt alles, was mit zum Zeitpunkt ihres Erscheinens noch nicht umsetzbaren als umsetzbar arbeitet - einschließlich entsprechender Entdeckungen / Naturerscheinungen.
Das heißt also, jede "Spinnerei" fällt in diesen Bereich, sofern nicht hinreichend beweisbar ist, dass sie nicht möglich werden wird. Insofern muss ein SF-Autor auch den Forschungsstand der Naturwissenschaften verfolgen.

Planet der Pondos, eine Idee ...

Als ich den Roman schrieb, stellte ich mir vor, dass Wesen mit unterschiedlichen Formen von Intelligenz eine bewusste Symbiose eingehen können. Jeder versteht, wie weit das Handeln im eigenen Interesse auch im fremden ist und umgekehrt und man KANN sich darauf einstellen.
Das Problem war nur, dass Menschen, die die Erde verlassen haben und verlassen konnten, weil die Jagd nach immer mehr Profit dieser Erde den Lebenswert genommen hatte, genau zu denen gehören, die solche Profitjagd verinnerlicht haben. Sie waren in einem solchen Kampf die finanziellen Sieger. Sie würden nicht plötzlich mit einer neuen Welt sorgsam umgehen, sondern sie sich Untertan zu machen versuchen.
Daraus ergaben sich die Ideen, einen Teil der Raumschiffinsassen "zuzulosen", aber vor allem aufsässige Jugendliche, ja selbst Kinder als noch nicht schuldig gewordene in die Heldenrolle zu zwingen. In direkter Konfrontation mit den eigenen Eltern würden sie aber nur rebellieren und sich dann doch einfügen. In dem Moment, wo sie äußere Umstände zu einem eigenen Weg zwingen, ihnen eine Alternative bieten, sind sie konsequenter.
Dass ich trotzdem nicht umhin komme, dass die Tochter die Mutter zu "agitieren" versucht, was natürlich in die Hose geht, erscheint mir zwangsläufig.
Den Schluss sehe ich optimistisch. Dass das Menschenmädchen Uljana dem Koom-Jungen das eigentlich gefakte Traumseewasser über den Kopf schüttet, drückt für mich die Erwartung aus, dass sie die Denkwelt der Anderen unvoreingenommen zu begreifen beginnt ...

Buch "worträume" - Der Raum des Friedens (nur Beispielsgedicht)

Unschuldsblick
   
Ich
habe noch nie
einen menschen getötet
versichert das auge
das gut geübt
den feind
anvisiert
dem finger

immer
bist du es
der abdrückt

Buch "worträume" - Der Raum der Tiere

Vom königsfloh

es nahm einst im berliner zoo
im löwenschopfe platz ein floh
er strotzte regelrecht vor mut
und gierte nach des löwen blut


er schaffte wie mans kaum gedacht
nen flohstich dort von voller pracht
oh wie er badete der gute
in könig leuens frischem blute


es ist ihm sehr zu kopf gestiegen
wer kann schon könige besiegen
der floh sprang hoch zu den giraffen
dann in den zwinger voller affen


ihr braucht euch alle nicht genieren
ich bin der könig von euch tieren
sprach er wie man sich denken kann
am hals von einem rhesusmann


den es gejuckt bereits sehr lange
die krallen greifen wie ne zange
den floh der nun geknackt als laus
zwar spritzt noch löwenblut heraus
jedoch der königstraum ist aus

Ankündigung von Veröffentlichungen im Bereich der Lyrik - Slov ant Gali mit "worträume– Wahrheiten? … Widersprüche"



WasInformationen
AutorSlov ant Gali
Titelworträume– Wahrheiten? … Widersprüche
Art
Verlagedition petit (Potsdam)
ISBNISBN 978-3-940275-03-5.
PreisEinzelpreis 8,80 Euro.


Aus: http://www.buergerstimmen.de/kultur/kultur_1449.htm (Bürgerstimmen im Göttinger Land)

Informationen zum Buch
Im ersten eigenständigen Lyrikband von Slov ant Gali eröffnen sich – wie der Name es ankündigt – Räume, die das Leben des Dichters ausmachen, in und mit denen er lebt und leben muss. Jedem dieser Räume ist ein Kapitel im Buch gewidmet.
Wie jede Wohnung beginnt das Buch mit einem Korridor ("Und schriebe ich Gedichte …" siehe Anlage). Es folgen Räume des Dichters, Gottes, des Friedens, der Spiegel, der Tiere, der Menschen, des DU, der Zukünfte … und einen AB-ORT hat es natürlich auch.
Die einzelnen Gedichte wechseln in Stimmung und Stilmittel, sind mal heiter, mal besinnlich, mal kämpferisch-optimistisch, manchmal gereimt. Manchmal – weil ABER das Lieblingswort des Autors ist – erscheinen sie ungereimt hintergründig. Ewig Fragen nach Wahrheiten – immer wieder Widersprüche, gefunden in der Welt und im dichtenden Ich selbst.
Der Band ist 2009 in einer 500er Auflage bei der edition petit in Potsdam erschienen, ein Verlag, der sehr eng mit einer Stiftung verbunden ist, die im Faschismus verbotene Literatur sammelt … wohl, weil dies für dieses Bändchen auch zugetroffen hätte.

Informationen zum Autoren Slov ant GaliSlov ant Gali ist Autor von Lyrik und utopischer Literatur.
2008 veröffentlichte er zusammen mit Ricardo Riedlinger und Volker Brauer einen Band mit Liebesgedichten ("Mit Blindenhund durchs Liebesland").
2009 erschienen
  • ein internationales Lyrik-Projekt israelischer, deutscher und österreichischer Dichter unter dem Titel "10 x 10 = 100" (10 Autoren schrieben über die 10 Dekaden des 20. Jahrhunderts je ein Gedicht.),
  • einige utopische Erzählungen im Band "Mein außerirdischer Liebhaber",
  • der erste unter Slov ant Gali veröffentlichte utopische Roman "Planet der Pondos".

Buch "worträume" - Der Raum der Zukünfte

                      morgen-dämmerung

 
bin nitroglycerin
bin dynamit
bleiche bringendes
peroxyd
dem staat der nicht
der meine ist
für den es zeit
dass er sich verpisst
bin brand an
daimler und basf
bekämpf´ jeden
welten verschachernden
chef
trag irokesenfeder
an deutschem kopf
oder mandelaugen
krausen schopf
bin gaucho
auf wasserwerferstrahl
ich komme
komme überall

Buch "worträume" - Der Raum des DU

                                   kälteeinbruch


ich renne
in saunarote haut gehüllt
hinaus in
ewiges eis
brülle deinen namen
forme ihn
zum ball
rolle ihn
über verdeckte wege
umarme
den fertigen schneemann

im sturm erstarrend
fürchte ich
frühlingshauch

Buch "worträume" - Der Raum des Menschen

einem   

 kommunisten


 immer wieder
hat man dich
knapp verfehlt
nicht erschossen
nicht erschlagen
nicht gedreht
immer wieder
hast du neu gelernt
auch das gute
findet falsche führer
die wege
zur wüste wenden
immer wieder
wahrtest du
wasser
für oasen im sand
irgendwann
stolpern deine beine
über den fernen
lichten horizont
an geschändetes wissen
glaubend
wünsche ich dir
erlösung







Buch "worträume" - Der Raum der Tiere

Mückarus

  
Ich wäre gern im regenwald
und auch am Gelben Fluss,
am Rio Grande Nord und Süd
bevor es heißt ´s ist schluss
ich breitete die schwingen aus
und flöge einfach los
wenn ich denn will dann ist für mich
kein ziel der welt zu groß
warum nur sagst du zügle dich!
ich sei doch nur ein mück
komm einfach mit versuch es doch
ein klitzekleines stück
hier lockt mich nicht der schweißgeruch
nicht altbekanntes blut
solch leben gibt’s auch anderswo
und mindestens so gut
was bist du für ein Dädalus
der klebt an dem was geht
ich ahne unsern winter schon
dann sind wir zwei verweht
denkst du dass ich im meer ertränk
hoch oben wohl erfrör
denkst du dass ich im fernewahn
die richtung gleich verlör?
bald komm ich an in Schönefeld
mit technik groß und breit
die hebt mich hoch vom boden ab
zur erde andern seit´
tief unten stört kein ozean
im flugzeug als versteck
ich breite meine flügel aus
und sirre einfach weg

Buch "worträume" - Der Raum Gottes

                            kein ende der geschichte

   
ausgeh
öhlt.
der baum
der erkenntnis
rissige borke
letzte alte zellen  
mühevoll
wandert wasser
aus edens boden aufwärts
zu tauben blüten
vergeblich
erwartet die schlange
reifende granatäpfel
für unsere süße
vertreibung 
komm eva
erkennen wir uns
zwischendurch
drinnen
im warmen mulch
ehe engel
lucifer uns
die bienen
erfindet

Buch "worträume" - Der Raum der Spiegel


schluss


vergeblich
die grim(m)assen
letzte tränen waschen
schützende schminke
aus gegerbtem gesicht
tropfen
in züngelnde flammen
farben
des grillfeuers
verweigern sich
schmeichelndem reim
auf der kannibalenfeier
schlucken hungrige
noch
ihren speichel
bald werde ich
gar sein

Buch "worträume" - Der Raum des Dichters

                Hanoier Traum

Trotzte ich
dem reißzahn der zeit –
steinern
eine säule auf dem rücken
diesen schildkröten gleich
ich schenkte dir
dichter
taifunaugen
die besseren worte darin zu sehen
griffe deine hände
gemeinsam
gemächlichen schritts
das neue ufer
zu erschreiben
wir ertrügen
heutiges wissen
das uns noch nicht
narbte
nach neunundneunzig stürzen
kämen an
bei uns und
über wunden
wüchse haut

Buch "worträume" - der Korridor

Ich versuche einfach einmal, den Lyrikband vorzustellen mit seinen Kapiteln, die hier "Räume" heißen - mit Beispielgedicht und möglichst auch der Kapitelillustration.
Beginnen kann ich mit dem "Korridor":

                        Und schriebe ich Gedichte …

… so sähen die aus wie ich
an einem abend verkümmert
am nächsten königlich
am morgen frisch gewaschen
schon mittags mitunter ein gnom
vollkommen unvollkommen
dann wieder wie ein dom
pathetisch erhabene worte
mit sich selbst verspottendem sinn
dazwischen ein wenig mimose
die ich gelegentlich bin
ein eingebildeter dichter
der eingebildet nicht ist
doch im großen wie im kleinen
wärmendes wahres vermisst.
Ein bisschen frieden alleine
hat mir noch niemals gereicht,
warum nur bin ich das aber
das hofft und misst und vergleicht
das mit der sonne geweihter
und narbengeschmückter haut
im allerdunkelsten winkel
sich leuchtende zukünfte baut
lebenserhaltende träume
bei nachtwolkenfinsterem licht
im regen stehend erklär ich
gedichte die schreibe ich nicht

Lesungen 2011

Vorgesehen sind im Moment

1. Lesungen allein

2. Lesungen im Rahmen des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS), Landesverband Brandenburg

3  Lesungen im Ramen der Autorengemeinschaft "Fensterblick"

4. Lesungen für die "Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg"

Anthologie "www . wir . wahren . worte . de"

In der Anthologie des Brandenburgischen Schriftstellerverbandes (VS) mit der Erzählung "Kampf der Titanen"
vertreten.
Öffentliche Buchvorstellung am

14.4.2011, 16.00 Uhr
Potsdam, Hessestr.19 (im Raum der Norbert-Fiebelkorn-Stiftung)

neben 3 anderen in der Anthologie vertretenen Autorinnen - mit Rahmenprogramm.

Lesungen auf dem Alexanderplatz für die "Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg"

jeweils montags 18 - 19 Uhr Mahnwache vor der Galeria

als nächste "Kulturmahnwache" für den 7. März geplant - in der Hoffnung, dass die Witterungsbedingungen ein Auftreten draußen begünstigen (kein Schnee, Frost, Regen)

weitere Tage noch nicht geplant

AG "Fensterblick", Lesungen

Plan:

einzelne Autorenlesungen 2011

Programm „Einmal K-Wort, bitte, lyrisch aufgelockert・
Eine Speisekarte der besonderen Art, zusammengestellt vom poeta del mundo Slov ant Gali. Heitere, böse, visionäre und aktuelle Gedichte u.a. aus seinem Lyrikband „worträume".

13. April
18.00 Uhr
Potsdam, Hessestr.29

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